Der Kuhstall

Die Braunschweiger Zeitung berichtet am 21.11.2018

Vom Kuhstall zum schmucken Veranstaltungsort

BODENSTEDT  Die Gemeinde Vechelde feiert die Eröffnung des neuen Raums in den Bodenstedter „ZeitRäumen“. Die Europäische Union hat für das Bauprojekt gezahlt

. Wo einst das Muhen der Kühe die „Musik“ gewesen ist, erklangen am Dienstag zur Eröffnung des Veranstaltungsraums in der Ausstellungs- und Begegnungsstätte „ZeitRäume“ in Bodenstedt die eindrucksvolleren Saxophon-Klänge der Peiner Kreismusikschule – für diesen „Stimmungswechsel“ im umgebauten Kuhstall sorgten Laura Köhler, Ole Schaup und Patrick Pieper zusammen mit dem Musikschulleiter Sven Trümper.

Im kleinen Kreis von rund 20 geladenen Gästen – unter ihnen der frühere Bürgermeister Hartmut Marotz als „geistiger Vater“ der „ZeitRäume“ – berichtete der amtierende Vechelder Bürgermeister Ralf Werner über die Entstehungsgeschichte des Kuhstall-Umbaus. Für größere Veranstaltungen hätten sich der Salon im früheren Wohnhaus und das „Hofcafé Pferdestall“ der denkmalgeschützten „ZeitRäume“ als zu klein herausgestellt – daher die Idee, den Kuhstall zu einem größeren Veranstaltungsraum für 60 bis 80 Besucher herzurichten.

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG), die die Fördermittel der Europäischen Union (Leader-Programm) im Landkreis Peine verteilt, ist nach einem Ortstermin angetan gewesen von dem Stall-Projekt – und so folgte im Februar 2017 die Bewilligung der Förderanträge und daraufhin der Bauantrag der Gemeinde Vechelde an den Landkreis.

Überraschungen, die (fast) jedem Bauvorhaben anhaften, blieben aber auch beim Kuhstall nicht aus: „Die beiden Außenwände des Stalls waren so sehr mit Salz belastet, dass zu befürchten war, dass sie nicht mehr standhalten können“, erinnert Werner. Also seien „neue Wände vor die alten“ gebaut worden – „mir gefällt das nun aber viel besser als früher“.

„Neue Türen und Fenster, den Fußboden einen halben Meter tief abgetragen und eine Fußbodenheizung eingesetzt, neue Beleuchtung und weitere neue Heizkörper“: So beschreibt Werner stichpunktartig die Arbeiten. 380.000 Euro – etwas mehr als geplant – hat ihm zufolge der Umbau gekostet: 280.000 Euro aus dem Leader-Programm, 100.000 Euro von der Gemeinde.

Herausgekommen ist ein Veranstaltungsraum in einem rustikalen Backsteinbau, der geprägt ist durch die erhaltene frühere Futtervorrichtung mit den Trögen, die als längliches Podest aus Stein dienen kann – sowie durch die Säulen/Träger aus Stahl.

Werner zufolge steht der „Kuhstall“ allen Vereinen der Gemeinde als kostenloser Veranstaltungsraum zur Verfügung; er ist aber auch als Lernort für Schulen und als Seminarstätte geeignet. Unter bestimmten Voraussetzungen können Private den Raum gegen eine Miete nutzen.

 

Kreisheimatbund Peine
Kreisheimatbund Peine